Die Studentinnen und Studenten von heute haben es doch wirklich gut! Da muss zum Beispiel eine Haus-, Diplom- oder Seminararbeit mit empirischen Anteil verfasst werden. Wie macht man das?
Man verfasst mal schnell eine abendliche Mail an Forum OeB, die Mailingliste für Öffentliche Bibliotheken, beginnend mit den Worten:
Ich bin Student/Studentin der Fachhochschule Dingenskirchen und schreibe gerade meine Diplomarbeit/Masterarbeit zum Thema …
Ich bitte Sie daher, meinen Online-Fragebogen, der in den nächsten zwei Wochen im Netz zur Verfügung steht, auszufüllen. Herzlichen Dank!
Zwei Wochen später kommt dann die nächste Mail mit der Betreffzeile „Erinnerung zur Teilnahme an der Umfrage …“ an.
Der Ton wird langsam insistierend, ungefähr so:
Zu meinem Bedauern habe ich bemerkt, dass die Umfrage noch nicht ausgefüllt ist. Daher möchte ich Ihnen mitteilen, dass die Umfrage noch bis einschließlich Donnerstag, aktiv ist und würde mich freuen, wenn Sie teilnehmen. Auf Ihre Teilnahme an der Umfrage lege ich großen Wert!
Demnächst erwarte ich die folgende Aufforderung:
Bitte schicken Sie die fertige Masterarbeit an Frau Prof. Dr. Mustermann. Bitte achten Sie sorgfältig darauf, dass mein Name auf dem Titelblatt richtig geschrieben ist. Dabei passieren leider immer wieder peinliche Verwechslungen– das muss doch wirklich nicht sein! 😉
Da sind dann so manche der heutigen Schüler und Schülerinnen ganz auf dem richtigen Weg:
Die setzen am Sonntagnacht (wenns gut geht – ansonsten am Montagabend) ins ZUM-Forum und sicher viele andere Foren auch noch etwas in der Art: „Am Dienstag hab ich ein Referat mit dem Titel: … Wer hat was?“
Einige erzählen, sie hätten schon das ganze Internet abgesucht, aber so gar nix gefunden.
Und wenn man dann probeweise bei google nachschaut, sind die ersten drei, vier angezeigten Seiten genau passend zum Thema – nur leider keine ausgearbeiteten Referate!
Wenn die mal studieren, bekommen Sie sicher die dritte Variante zu lesen.