Kassette kaputt oder Hamster tot

Non-Books sind ja für viele kreative Einfälle gut zu gebrauchen!

In Ermangelung eines Frühstückbrettchens kann man zum Beispiel mal eben schnell eine CD aus der Bibliothek unter das Honigbrötchen legen, nicht wahr? Das macht doch nichts, oder? Die halten doch was aus, denke ich mal und man sieht den Scheiben aus der Bibliothek ja auch an, dass diese Idee öfter verwirklicht wird.

Ältere Videokassetten eignen sich sehr gut für das feinmotorische Training unserer kleinsten Kunden: Man kann z. B. Geldstücke, Reiskörner oder Linsen in den schmalen Schlitzen versenken. Auch das Einfüllen von Limonade oder Himbeersirup ist geeignet: Hierbei wird die Treffsicherheit und Zielgenauigkeit geübt. Das Einstreuen von Sand ist ebenfalls sehr beliebt und macht den Minis viel Freude.

Den Kreativ-Preis verleihe ich an den mir (leider!) unbekannten Menschen, der eine Kinder-Hörspielkassette auf völlig neue Art und Weise reparierte:

Das Band war gerissen und das ist natürlich immer sehr ärgerlich, vor allem, wenn es sich um die 7. Kassette aus einem 10-teiligen Medienpaket handelt. Das könnte ja womöglich teuer werden …

Unser preiszukrönender Kreativ-Reparateur hatte daraufhin das Band beidseitig oben herausgefummelt und, na?– die beiden losen Enden flugs zusammengeknotet! Ein superkleiner Miniknoten war somit entstanden! Die überstehenden Enden hatte er selbstverständlich sauber abgeschnitten und das Band wieder sorgfältig eingezogen, so dass alle Spuren beseitigt schienen. Die nachfolgende Hörerin brauchte allerdings drei Tage, um diese verflixte Kassette aus dem Autorecorder heraus zu operieren. Sie rief nämlich an und verlangte von mir, ihr einen Techniker zur Reparatur rauszuschicken. (Ehm, wen nehmen wir denn da, vielleicht den Hausmeister?) Die Reparaturkosten waren nicht unerheblich und was glauben Sie, bei wem die Erstattung eingefordert wurde?– Genau! 😉

Seitdem kleben wir so kleine Schildchen in die Nonbooks und machen es wie die Amerikaner, die den Käufern von Mikrowellen ausdrücklich mitteilen, dass Hamster in der Mikrowelle sterben und in Waschmaschinen gewaschene Katzen nach dem Schleudergang leider auch tot sein dürften. Unser Text ist dagegen weniger spektakulär und ohne angekündigte Todesfälle, vom Satzbau her aber ein echtes Monstrum:

„Bitte melden Sie technische Störungen an der Verbuchungstheke. Für eventuell auftretende Schäden durch das Benutzen der Medien an Abspielgeräten übernimmt die Bibliothek keine Haftung.“

Alles klar jetzt? 😉