Fett oder fit

Lesenächte sind bei Kindern sehr beliebt, und die Bibliotheksdirektorin hatte bei der letzten wieder eine schöne Rolle: Sie spielte die Schuldirektorin in der „Schule der Bücher“ und war gleichzeitig die einzige Sportlehrerin. Vier Sportstunden mit je 20 Schülerinnen und Schülern im Altern von 8 bis 10 Jahren standen auf dem Stundenplan. Auf die Frage, warum denn Sport so wichtig sei, kamen die Kids immer irgendwann auf die Antwort: „Damit wir nicht so fett werden!“

Die Musik startete, alle mussten den Rhythmus spüren, in den Knien wippen und es ging los!

Side-to-side und  kicken: 16-mal ; side-to-side und boxen: 16-mal. Dann Klatschen statt Boxen!  Double rechts,  Double links und– alles von vorn!

Der W-Step war zu schwer, doch die Sit-ups klappten einigermaßen. Einige pfuschten kräftig: Sie machten aus dem Bauchtraining eine Schaukelübung oder hoben nur faul ihren Kopf. Am Ende kam das unvermeidliche Stretching. Das Geländer wurde zur Ballettstange und das Wehgeschrei drohte die fetzige Musik zu übertönen:  Nicht nur die steifen Jungs jammerten und stöhnten jetzt laut.

Nach der ersten Sportstunde ging es in den Speisesaal– abgekämpft warfen sich die Schülerinnen und Schüler auf die Stühle. Die  Schuldirektorin verzichtete erstmal auf die Einhaltung der Tischmanieren.

Ein kleines, sportlich-drahtiges Mädchen gesellte sich zu der Runde: „Du bist aber ganz schön fit für dein Alter!“

Die Direktorin schaute das Mädchen erfreut an, stutzte aber dann und fragte nach: „Ja, was glaubst Du denn, wie alt ich bin?“

„Mmh,  so 78 Jahre? Dafür bist Du aber wirklich gut in Form!“ 😉

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