Frauchen mit Fox Terrier

Ich mag Tiere, Hunde sogar besonders gerne!

Meiner hieß Fusel, hatte graue Locken und war störrisch wie ein Esel. Lesen konnte er nicht! 😉

Er jagte gerne allen möglichen Sub- und Objekten nach, mindestens so groß wie ein Reh mussten sie aber sein. Stramme Männerwaden fand er besonders klasse, aber er nahm auch Kühe oder 2 CVs. Das Geräusch meiner alten Ente kannte er nämlich genau, und wenn eine dieser Knatterenten vorbeifuhr, spurtete er gleich freudig hinterher. Jedes zweite Mal jagte er dann einer wildfremden Ente hinterher und guckte hinterher blöd.

Leider ist er in hohem Alter verstorben und ich mache mir nun langsam Vorwürfe: Er hat nie die Bibliothek von innen gesehen! Warum? …


Weil das verboten ist!

Wir waren es leid, die kleinen Haufen von unerzogenen Dackeln und kläffenden Scotchterriern vom Teppich aufzuwischen. Von Frauchen oder Herrchen hörten wir dann immer nur: „Das hat er ja noch nie gemacht. Der ist sonst absolut stubenrein!“ Dann drehten die Herrschaften ab und gingen– wir hatten dafür dann das stinkende Häufchen. Seitdem hängen im Eingang Piktogramme mit durchgestrichenen Hündchen und eine Hundestange ist auch angebracht. Leider wird sie immer wieder von den Fahrradfahrern missbraucht und breitseitig zugestellt. Diesem Interessenkonflikt ist nicht beizukommen; wer zuerst kommt, gewinnt.

Das Fahrrad war also wohl zuerst an der Stange und so entdeckte ich Frau und Hund gemütlich auf den Sesseln vor der Ausleihtheke sitzend. Der kleine Terrier war süß, maulte nicht, macht nirgendwo hin, aber: Regel ist Regel!

Ich bringe also meine Hand in Vorhalte und nähere mich in respektvollem Abstand. Dann lasse ich ein paar Komplimente zu dem schönen Hund vom Stapel und oute mich als Hundefreundin, bevor ich die Regel, dass Hunde vor der Bibliothek angeleint werden müssen, ohne Erbarmen formuliere.

Und was sagte die Hundefrau: „Ja, bin ich denn schon drin?“

Danke Boris! 😉