Große Meister

Das war mal ein spannender Sonntag! Weltklassespieler, Großmeister und Internationale Meister, bevölkerten die Gänge des Hauses und liefen– versunken den Boden betrachtend– hin und her. Nichts konnte ihre Kreise stören.

Was war los? Die 2. Schach-Bundesliga spielte in der Bibliothek, und die halbe holländische Nationalmannschaft war mit ihren Schach-Legenden und -Berühmtheiten angereist.

Unsere Direktorin hatte alles bereitgestellt und passte auf, dass die Meister gut versorgt waren. Zuerst waren übrigens die Schokokekse alle, bald danach die Schokobons … 😉

Ab und an schlich sie über die Gänge …

… und versuchte, das Befinden der Meister per Blickkontakt zu sondieren. Wenn doch schon mal Weltklassespieler an Bord sind, sollen die’s auch gut haben! Leider gelang das gar nicht: Die Herren waren still am Denken, keine Reaktion war ihnen zu entlocken.

Aber dann ergab sich eine Gelegenheit, immerhin: „Der große Meister dahinten läuft ja in die falsche Richtung!“ dachte die Direktorin. „Die Toilette ist doch auf der anderen Seite!“ Sie lief ihm nach, schaute ihm tatsächlich ins Gesicht und fragte: „Kann ich ihnen helfen?“

Was dann passierte, war erstaunlich. Der Meister guckte: Er guckte und guckte und guckte die Direktorin an. Dann guckte er noch ein bisschen und guckte zum Abschluss irgendwie leer durch die Direktorin hindurch.

Die guckte dann weg und kapierte es endlich! Wie konnte die Direktorin auch so was Duseliges fragen? Wahrscheinlich sah man ihr von Ferne an, dass sie bestenfalls Räuberschach kann! Wenn sie allerdings Schokolade dabei gehabt hätte, hätte der Meister bestimmt „bedankt“ gesagt und zugegriffen! 😉

Ein Gedanke zu „Große Meister

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