Neueste Rechtschreibung, stilsicher

Die Kommunikation der kleinen und großen Kundinnen und Kunden mit ihrer Bibliotheksdirektorin ist immer wieder erheiternd!

Der kleine Schlauberger, der sich in der Kinderbibliothek schon mal langsam auf sein Leben als Superreicher vorbereiten wollte, scheiterte gleich im ersten Schritt daran, dass er nach „Milioneer“ im Katalog suchte und natürlich nichts fand. Er war aber einsichtig und nickte ergeben, als die Direktorin ihm erklärte, dass er Millionär auch richtig schreiben können muss, wenn er einer werden will. Das sah er ein! 😉

Wie alt der anonyme Schreiberling war, der die kaputte Benjamin-Blümchen-Kassette zurückgab, ist nicht zu erkennen. Die Mama hat aber wegen der schlechten Lesbarkeit das Wort „Defegt“ noch mal deutlich Buchstabe für Buchstabe unter das Gekrakel ihres Juniors geschrieben. 😉

Die großen Jungs sind jedoch am besten, wenn es darum geht, kreative Schreibformen zu entwickeln.

Er war der hübscheste aus seiner Gruppe, groß, dunkelhaarig und mittlerweile schon irgendwie erwachsen. Vor einem Jahr war das noch anders: Er hatte sich öfter kräftig daneben benommen, Bücher aus dem Lesegarten geworfen und Schmuddelseiten im Internet aufgerufen. Jetzt stand er vor mir und wollte unbedingt, dass ich seine Internetsperre aufhebe.

Auf die Frage, woran ich denn erkennen könne, dass er sich gebessert habe, versprach er, mir einen 10-zeiligen Brief zu schreiben, in dem dann alles drin stände.

„Klasse!“ sagte ich und hielt tatsächlich eine Woche später seinen etwas verknickten und angeschmuddelten Brief in den Händen. Er war mit folgenden Worten an mich adressiert:

An die Schäffin der Bücherei

Der Brief selbst war durchaus in Ordnung und endete mit den Worten:

Isch will kein Scheiss mehr bauen, wirklich!

Wer kann bei so viel Inbrunst und Reue hart bleiben? 😉

3 Gedanken zu „Neueste Rechtschreibung, stilsicher

  1. Ein älterer Besucher bei „Langenfeld liest“ klagte mir gestern sein Leid über die neue Rechtschreibung und hatte sogar ein stimmiges Beispiel parat: das Wort „Schaaf“.

    Nun warte ich, bis eine diesbezüglich überarbeitete Ausgabe von „Glennkill“ vorliegt. Und ich wundere mich, wie die Kneipenlandschaft in SG doch ihrer Zeit voraus ist…

  2. Aus einem Brief an unsere Bücherei. Es geht um eine fehlende CD:

    „ich bringe imer alle sachen z.b bücher cds dvds rechzeitig zurück und harke es auf meinem bong auch ab“

    Deutsche Sprache, schwere Sprache…

  3. Pingback: Büchertage – Feedback

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