Tatort: Kinderbibliothek
Ich fühlte mich verfolgt, drehte mich herum und stand vor ihr. Sie verstellte mir den Weg, öffnete den Mund und sagte angriffslustig: „Heinzelmännchen!“
Mein Hirn arbeitete blitzschnell und mehrere Möglichkeiten schossen mir durch den Kopf.
- Hat sie eins gesehen? Wo? Kann ich mir das mal ausleihen?
- Meint sie mich? Unverschämtheit!
- Will sie sich vorstellen? Heißt sie gar so? Soll ich auch meinen Namen sagen?
- Braucht sie ein Buch zum Basteln? Vielleicht zum Filzen?
- Braucht sie ein Buch zum Vorlesen? Für welches Alter?
- Oder soll es eher etwas für Erwachsene sein?
- Möchte sie ein Heinzelmännchen malen?
- Will sie vielleicht den Film von den „Heinzelmännchen aus Köln“ ausleihen?
- Wie genau hieß denn noch mal der dicke Bildband, in dem die ganze Wahrheit über Herkunft, Leben und Wirken des Zwergenvolkes beschrieben ist?
- Gibt’s eigentlich auch Lieder mit Heinzelmännchen?
Sekunden später frage ich:
„Sagen Sie mir doch bitte, was Sie genau suchen und brauchen, dann helfe ich Ihnen gerne“.
Die deutliche Antwort: „Das geht Sie gar nichts an!“
Die abschließende Bemerkung kommt von mir: „Dann schauen Sie sich doch einfach ein bisschen um, da finden Sie bestimmt etwas Schönes in den Regalen.“
Manchmal ist es doch supereinfach, unsere Kundinnen und Kunden zufriedenzustellen! Und schnell geht es auch! 😉
habe amüsiert diesen artikel gelesen. frage an die bibliothekarin von einer musikpädagogin: gibt`s denn lieder über heinzelmännchen?
gruß
aus dem sonnigen alsheim/rhh.
Hallo Jutta,
bis jetzt ist mir noch kein ansprechendes Heinzelmännchenlied in die Hände gefallen! Vielleicht sollte man sich den Film daraufhin noch mal anschauen – der ist schon etwas älter und stammt aus dem Jahre 1956.
Da „Die Heinzelmännchen von Köln“ aber von mir oft vorlesen werden und ich – nicht nur bei meinen Seminaren – immer mit Musik und Bewegung arbeite, kann ich einen Ersatz aus der Verwandschaft der (verjagten) Heinzelmännchen empfehlen:
Das Lied heißt „Rumpelwichte“ und findet sich auf der CD „Die Wunderzaubertür“ von Matthias Meyer-Göllner. (ISBN 3-8337-1369-0)
Bei diesem Lied bleibt niemand auf den Stühlen und alle wackeln und tanzen lachend mit. 😉
LG, Claudia