Verstaubt am Strand

Auch eine Direktorin macht mal Urlaub! Im Koffer lag für jeden Tag ein Schmöker, weshalb die Kofferwaage am Flughafen deutliche 24,5 kg anzeigte. Zum Glück kam sie damit ohne Nachzahlung durch und landete wenige Stunden später am Meer.

Das Ferienprogramm war übersichtlich: baden, rumliegen, lesen, schlafen, sonnenbaden, dösen, Ziegen angucken, frischen Saft trinken und lecker essen. Abends ging das internationale Publikum an die Bar und bis auf wenige Ausnahmen sprachen nur die Briten ein einwandfreies Englisch. Das machte aber nichts, denn die Livemusik übertönte alle Sprachprobleme. Am 5. Abend schaffte es die kleine, blonde Sängerin, dass alle, wirklich alle Gäste aus den Sesseln zum Hopsen kamen.

Da tanzten …

… Russen mit Holländern, Schweizer mit Briten, Belgier mit Franzosen, Deutsche mit Griechen und Bulgaren mit Polen. Frauen waren auch dabei! 😉 Die Gehhilfen blieben in den Ecken stehen: Man stützte sich gegenseitig aufs Beste!

Den fidelen Briten, Rentner schon und rundherum sympathisch, traf die Direktorin am nächsten Morgen wieder mit Krücken auf dem Weg zum Strand. Nach einem fröhlichen „Good Morning!“, und in Erinnerung an den sportlich-lustigen Vorabend wollte er den Beruf der Direktorin wissen.

„I am a librarian!“ antwortete sie lächelnd und mit ein wenig Stolz. Er blieb wie angewurzelt stehen, musterte die Direktorin von oben bis unten und entgegnete mit einem tiefen Ton des Bedauerns und der echten Enttäuschung: „How boring!“

Ich werde wohl die „Büchertage“ ins Englische übersetzen müssen. 😉

3 Gedanken zu „Verstaubt am Strand

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