Die Direktorin genoss ihren Urlaub. Sie verschwieg nun lieber ihren Beruf und sprach stattdessen nur noch lose von der Medienbranche: e-papers, newspapers, e-books. Die frisch eingetroffenen Briten waren „just impressed“, der fidele Rentner war schon abgereist und das Lesen am am Strand erzeugte keine Verdachtsmomente.
Der Zickenüberfall passierte gegen 16 Uhr. Weit oben am Berg stehend hatten sie uns Strandbewohner tagelang beobachtet und stapften nun wild entschlossen bergab. Die Böcke sicherten in der letzten Kurve die Straße, am Zugang zum Strand hielten die kräftigsten Meckerziegen Wache und ließen ihre beste Zicke auf uns los, ein drahtiges beige-braunes Tier. „Määäh!“
Erschreckt sprangen die Urlauber von den Handtüchern. „Määäh!“
Die Ziege fackelte nicht lange und steuerte zielsicher einen hellblauen Mülleimer an, dessen 15 cm große Öffnung leider zu klein für ihren Kopf war. „Määäähäääh!“ Sie versuchte es nun mit den Vorderhufen und harkte und fuchelte herum. „Määäh!“ Sekunden später stand sie x-beinig und wie ein schiefes Reiterdenkmal ohne Reiter an der Mülltonne. Doch wie sie es auch probierte, sie kam nicht an den leckeren Müll heran.
„Määäh!“ Die Ziege und die Direktorin setzten sich Richtung Strandbar in Bewegung. Dort bestellte sie Spiegeleier an grünem Salat. Määäh! 😉
Schon nett, denn ich dachte zuerst, dass es sich um eine Frau handelt:-)
Darauf lässt der Titel schließen.
Die arme Ziege. Böse Mülltonne!