Vollständig abgerechnet

„Reisekostennachweis“ stand über dem unpersönlichen Ausdruck mit dem Zusatz „Kernverwaltung“ . Die Direktorin las mit Interesse:

Reiseziel:  9.2.2009 bis 9.2.2009 – 9 bis  bis 16:30 Uhr

Grund/Ort/Land: Dienstreise, Düsseldorf, Deutschland

Tätigkeit: sonstige

Tagegeld: Anzahl 1

Erstattungsbetrag in EUR: 0,00 (0,00 EUR Firma AbzgFi.)

Gesamtbeträge Tagegeld in EUR: 0,00

Gesamtbeträge Pauschalabrechnung in EUR: 0,00

Erstattungsbetrag in EUR: 0,00

Kostenzuordnung/Überzuleitender Reiseaufwand in EUR: 0,00

„Huch!“, dachte die Direktorin, „da muss ich aber aufpassen, dass ich nicht alles auf einmal ausgebe.“

Sie stutzte und schaute noch einmal aufs Datum. War sie nicht genau an diesem Tag ganz woanders gewesen? Sie prüfte ihren Kalender:

Tatsächlich! Sie war an dem Tag in Reutlingen und nicht in Düsseldorf! Der Geldsegen war gar nicht für sie bestimmt, sondern für eine Kollegin beim Bauamt.

Na, die wird sich aber freuen! 😉

Zicke am Strand

Die Direktorin genoss ihren Urlaub. Sie verschwieg nun lieber ihren Beruf und sprach stattdessen nur noch lose von der Medienbranche: e-papers, newspapers, e-books. Die frisch eingetroffenen Briten waren „just impressed“, der fidele Rentner war schon abgereist und das Lesen am am Strand erzeugte keine Verdachtsmomente.

Der Zickenüberfall passierte gegen 16 Uhr. Weit oben am Berg stehend hatten sie uns Strandbewohner tagelang beobachtet und stapften nun wild entschlossen bergab. Die Böcke sicherten in der letzten Kurve die Straße, am Zugang zum Strand hielten die kräftigsten Meckerziegen Wache und ließen ihre beste Zicke auf uns los, ein drahtiges beige-braunes Tier. „Määäh!“

Erschreckt sprangen die Urlauber von den Handtüchern. „Määäh!“

Weiterlesen

Verstaubt am Strand

Auch eine Direktorin macht mal Urlaub! Im Koffer lag für jeden Tag ein Schmöker, weshalb die Kofferwaage am Flughafen deutliche 24,5 kg anzeigte. Zum Glück kam sie damit ohne Nachzahlung durch und landete wenige Stunden später am Meer.

Das Ferienprogramm war übersichtlich: baden, rumliegen, lesen, schlafen, sonnenbaden, dösen, Ziegen angucken, frischen Saft trinken und lecker essen. Abends ging das internationale Publikum an die Bar und bis auf wenige Ausnahmen sprachen nur die Briten ein einwandfreies Englisch. Das machte aber nichts, denn die Livemusik übertönte alle Sprachprobleme. Am 5. Abend schaffte es die kleine, blonde Sängerin, dass alle, wirklich alle Gäste aus den Sesseln zum Hopsen kamen.

Da tanzten … Weiterlesen

Ganz viele BibliotheksdirektorInnen

Selbstverständlich fährt die Bibliotheksdirektorin mit dem ÖPNV, sofern sie nicht haufenweise Bücherkisten oder leseförderndes Spielzeug mitnehmen muss. Die letzte Reise ging nach Heidelberg und außer den Tagungsunterlagen, einem kleinen Koffer und einem Bookcrossing-Buch über den Humor der Heidelberger gab es nichts zu schleppen.

Die Reise ging morgens um 8:45 Uhr los und gleich der erste Zug hatte 5 Minuten Verspätung. Das ging noch; der Anschluss klappte trotzdem, wenn auch knapp.

Im ICE 515 richtete sie sich gemütlich ein, las, döste etwas und wollte dann einen Kaffee trinken. Die Bahn-Kellnerinnen wuselten an ihrem Kaffeeschalter 10 Minuten irgendwie herum und waren erstmal nicht bereit, ein Getränk herausrücken. Naja …

Auf dem Rückweg zum Platz geht man am besten noch schnell aufs WC. Gedacht, getan! Unter höchster Körperspannung – man will ja dort nichts berühren– spürte die Bibliotheksdirektorin, dass sich der Zug in eine Linkskurve neigte. In diesem Augenblick traf sie ein harter Schlag von rechts. Sie schrie auf und dachte eine Sekunde lang, dass der Zug umgekippt sei!

Weiterlesen