Rheinisches Futur beim Fernsehen

Der Rheinländer an sich ist ein messerscharfer Foumulierer, wenn er über Dinge spricht, die er vergessen hat. Er sagt dann:

Dat han isch jestern noch jemacht haben wollen!

Dieses Futur der Vergangenheit ist auch Fernsehleuten geläufig, die sich an ihre Bibliotheken immer kurz vor Fest- und Feiertagen erinnern und diese dann kurzfristig fürs Fernsehen entdecken.

Mit der erfrischenden Bemerkung „Ich hatte ja um 10 Uhr bei Ihnen sein wollen, das hat aber nicht geklappt!“ rufen sie dann um 12 Uhr die Bibliotheksdirektorin an und bitten darum, die Online-Katalog-Schulung, die bereits seit einer Stunde vorbei ist, doch noch schnell filmen zu wollen.

Da das Fernsehen zudem erwartet, dass Bibliotheksdirektorinnen die Realität so um- und rückgestalten können, dass sie auch Stunden später noch verfilmbar ist, und der nette Redakteur auch gleich 30 Minuten später aufkreuzt, geht dann alles ohne Casting, Schminke und Styling über die Bühne.

Zeitfenster auf – alle rein – Klappe zu und: fertig!

Zum Ausgleich wird der Beitrag dann gesendet, wenn die Schauspieler- Bibliothekarinnen selbst noch die letzte Auskunftsschicht schieben. Und da zuviel Vorbereitung immer schadet, kommt der Fernsehbericht bestimmt locker und frisch daher. Hübscher als die Time Bandits sind wir allemal! 😉