Solo an der Ausleihtheke

Bibliotheken sind Orte der Stille– zumindest versuchen sie das zu sein! Das soll durch Regeln, Hinweise oder auch den Einsatz entsprechender Geräte bewerkstelligt werden.

Zu diesen  Geräten gehören auch CD-Abhörstationen: Verteilt im ganzen Haus kann man dort stundenlang sitzen, träumen, sich ausruhen, mit den Füßen wippen, eine kleine Auszeit nehmen und derweil Hörbucher, Popmusik, Meditationsklänge oder anderes anhören.

Unsere Direktorin kam zur abendlichen Öffnungsstunde an die Ausleihtheke. Sie schaute sich irritiert um– sangen die Kolleginnen jetzt neuerdings bei der während der Ausleihe? Das musste aber noch besser werden! Ein genauer Blick genügte: Nein, die Damen lächelten, sangen aber nicht. „Wer singt denn da so schief?“ fragte sie staunend …

… und alle drei Damen zeigten wortlos mit dem Finger auf die Säule mit der CD-Abhörstation. Ein 12-jähriger Steppke hockte dort auf dem Sessel und presste sich die Kopfhörer fest auf die Ohren. Er wackelte mit Kopf, wippte mit den Füßen und sang hingebungsvoll und lauthals bei geschlossenen Augen! Die Tonarten waren sehr abwechslungsreich– er fand sie fast alle! 😉

„Wie lange singt der denn schon?“ Die Damen an den Ausleihtheken lächelten und sagten: „Ooch, so seit zwei Stunden.“

3 Gedanken zu „Solo an der Ausleihtheke

  1. Da hat sich der kleine Mann aber richtig wohl bei Euch gefühlt. Das hätte ich gerne mitbekommen… Super!

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