Vom langsamen Verfertigen der Wahrheit während des Lügens

Die beiden saßen in der Jugendbibliothek am Internet-PC und lachten sich schief! Die Bibliotheksdirektorin freute sich über die gut gelaunte Kundschaft.  Sie näherte sich und fragte natürlich zuerst nach dem gültigen Bibliotheksausweis. Die beiden sympathischen Jungs  mit Migrantenhintergrund verfielen schlagartig in die Comicsprache:

„Aääh, der da!“– „Häh, ich? Nä, du!“– „Ey, wieso ich!?“

Es kam heraus, dass der große Dunkle ordentlich angemeldet war. Der kleine Kräftige aber, der sein Alter mit 15 Jahren angab,  druckste irgendwie herum und faselte von „so einem komischen Buch“.  Die Direktorin merkte, dass da was im Busch war, und prüfte jetzt mit ernstem Blick …

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Die Wandlung der Büchereikinder

In der Mitte des 20. Jahrhunderts gab es in vielen Büchereien „Büchereikinder“. Das waren häufig belesene Mädchen, die in ihrer Freizeit in der Bibliothek halfen, die Ausleihkartei im Griff hatten und auch beim Einstellen der Bücher flott und fit waren. Sie liebten ihre Bücherei und verbrachten möglichst viel Zeit in ihr.

Die heutigen Büchereikinder legen wenig Wert darauf, in der Bibliothek bekannt zu sein.

Da riefen doch in der vergangenen Woche zwei ebenso aufgebrachte wie verunsicherte ältere Damen bei der Bibliotheksdirektorin an: Ein Horde Kinder hätte bei ihnen an der Tür geklingelt und gebrauchten Lesestoff verkaufen wollen. Die Damen seien zurückhaltend geblieben und hätten erst einmal nichts gekauft.

Daraufhin  steigerten die Kids ihre verbalen Anstrengungen und kramten zum Beweis ihrer Seriosität allesamt einen Ausweis aus der Tasche:

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