Buttern im Gebüsch

Unsere Bibliotheksdirektorin freute sich auf ihre jährliche Hexen-Wanderung: „Lesen im Gebüsch“ war ausverkauft und 32 Grundschulkinder marschierten bei schönstem Wetter los.

Die Mädchen waren in der Überzahl und begannen sofort damit, einen Blumenstrauß aus Butterblumen zu pflücken. Damit verfehlten sie zwar das naturkundliche Lernziel, hatten aber zum Ausgleich extra schöne Schuhe angezogen: rosafarbene Ballerinas und weiße Glitzersandalen. Die Butterblumen wurden jedoch bald langweilig, denn jetzt sollten alle Kids das Sitzen üben, ohne dass der Popo den Boden berührt. Das klappte allerdings nur bergauf; bergab plumpsten alle, die es ausprobierten, auf den Allerwertesten und kugelten den Hang herunter. Dann musste ganz rasch „Indianerpflaster“ gefunden werden: Gina hatte sich das Bein aufgeschürft, und beim Brennesseltest war einigen Kindern das beherzte Zupacken nicht auf Anhieb gelungen.

Das Einsammeln der Johanniskrautblüten, das so gut gegen traurige Gefühle hilft, hatten die Jungs komplett verpasst: Für sie war die Wanderung schon deshalb großartig, weil sie mit einem Stock das wuchernde Gebüsch niedermachen durften. Als sie aber die Füße zur Erfrischung in einen Murmelbach halten sollten, mussten das die „Oberhexen“ erstmal vormachen.

„Bevor wir die nächste Geschichte vorlesen, brauchen wir einen stärkenden Zaubertrank!“ rief die Zauber-Direktorin ihren Lehrlingen zu. Weiterlesen