Schneewittchen und die lieben Zwerge

„Vorlesen und selbst Theater spielen!“, stand auf dem Programmzettel und 43 kleine und größere Kinder warteten scharrend vor der Tür der Kinderbibliothek.

„Oh Himmel!“, entfuhr es der Bibliotheksdirektorin: „Die kann ich doch gar nicht alle unterbringen! Mehr als ein Schneewittchen gibt das Märchen nicht her!“ Und dann ging es wie mit dem Brennesseltest: Beherzt zupacken ist das halbe Leben und die Kinderschar stürmte die Bude.

Die Märchenvorleserei klappte noch wunderbar, die Geschichte war klar und die Rollen wurden verteilt. Gleich 10 Kinder wurden zu Bäumen des Waldes und mussten die Arme hochstrecken: „Oh manno, dass ist aber anstrengend!“ Der Wald war ziemlich maulig und erinnerte öfter an ein großes Areal von Trauerweiden: Ständig fielen den Bäumen die Arme runter.

Das Schneewittchen war zwar langhaarig, aber blond, dafür hatte die böse Königin echte Sommersprossen! Der Jäger war auch schnell ausgeguckt, und immer wieder rief die Direktorin: „Wo sind die Bäume, die Bäume? Der Wald kann nicht immer irgendwo herumstehen und träumen!“

Die Zwerge waren dagegen schnell gefunden, waren aber leider ein unzuverlässiges Pack: Meistens waren nur vier von ihnen anwesend: Einer war immer gerade auf dem Klo, ein anderer lümmelte bei den Comics herum, wieder andere versteckten sich zwischen den Bäumen, die dann auch wieder ganz lebendig wurden.

Allein die Bettszene mit Schneewittchen …

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