Wilde Kerle

Ein Anfruf am späten Nachmittag.“Sagen Sie mal, sind die wilden Kerle da?“ will die Dame wissen.

Die Gehirnströme der Direktorin werden aktiv!

  • Ist das Rollkomando mit den türkischen Jungs gemeint oder die politische Truppe aus dem Lesecafé?
  • Sind vielleicht die wilden Fußballkerle gefragt? Als Buch oder als Film? Welche Folge denn?
  • Oder lieber Sendaks Bilderbuchklassiker mit gleichlautendem Titel?

Die Antwort kommt schnell und das Telefonat endet in lautem Gelächter auf beiden Seiten: „Tut mir leid, hier gibt es keine wilden Kerle! Bei uns arbeiten vorwiegend Frauen, und die sind ganz lieb!“ 😉

Wenn das der Hausmeister gehört hätte …

Lesen und lachen bis der Arzt kommt

Unsere Direktorin hatte mal wieder das Zipperlein. Seit Monaten humpelte sie mit defektem Hüftgelenk durch die Gegend, hopste bei ihren Fortbildungen unter Schwungtüchern her und war dann im Büro malade. Typisch! Wenn sie dann mal Zeit hatte, hatte der Orthopäde keine; wenn der konnte, war sie verhindert. Ein Termin musste also her! Monate später saß sie im Wartezimmer, die Hüfte hatte sich– frei nach dem Motto „Wat von selbst kommt, jeht auch von selbst“ wieder beruhigt, aber Termin ist schließlich Termin, und man kann ja schon mal präventiv arbeiten.

Das Wartezimmer war voll, und alle Leute hatten säuerlich-griesgrämige Gesichter. Eine Stunde saß die Bibliotheksdirektorin nun schon herum und beschäftigte sich sinnvoll: Sie las! Erst ein Buch zu Ende, und dann die beiden Lokalzeitungen. Die Überschrift einer kleinen Notiz machte sie neugierig, dort stand nämich: „Halt mal die Frau Meier ab!“ Die kleine Glosse war richtig lustig geschrieben und behandelte die kurze und knapp-funktionale Sprache in der Gastronomie. Nicht dass man glaubt, Frau Meier müsse zur Toilette! 😉

Unsere Direktorin fing an zu grinsen, gluckste bald in sich rein und explodierte schließlich mit einem fröhlich-lauten Gelächter. Ja, was glauben Sie, was das griesgrämige Wartezimmer daraufhin machte?

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Verbrecher, eh, Versprecher

Ein Workshop im Norden, ziemlich „weit oben“ im Lande Niedersachsen.

Thema: „Bewegte Leseförderung mit Konzept“.

Es referiert: Die Bibliotheksdirektorin, sie ist im Redefluss … und sagt:

„Bibliotheken sollen nicht klammern und jagen!“ und merkt erst mal nix.

Das Auditorium guckt so rechts und links, ist irritiert und fängt langsam an zu kichern. „Klammern und jagen“? Ja, in welcher Arbeitsplatzbeschreibung soll das denn stehen? Das gluckernde Lachen wird lauter und ist nicht mehr zu überhören.

Jetzt merkt sie’s endlich und hält inne: “ Warum lachen Sie denn so? Das Thema ist ernst! Was soll ich gesagt haben?“ Und jetzt lacht sie selbst, ziemlich laut, wie immer! 😉

Nun, wie heißt das denn richtig, liebe Leserinnen und Leser?
Genau: „Bibliotheken sollen nicht jammern und klagen!“

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Nachts– ein Dramolett in fünf Akten unter Beteiligung von Georg Kreisler

1. Akt

Mal wieder war es spät geworden. Auf dem heimischen Küchentisch liegt ein scheinbar harmloser Zettel mit folgenden Kurzinfos:

  • Anruf eines Herrn: hat Bücher (ganz gut, sagt er)
  • von Readers Digest
  • Will die wohl gegen andere Bücher tauschen!
  • Anruf heute um 21:30 Uhr
  • Will Dich in der Bibliothek anrufen!

Habe ich das richtig verstanden oder soll ich mal eben erklären, was eine Bibliothek ist?

Selbstverständlich kann man auf die kreative Idee kommen, seine Bücherschätzchen aus dem Keller gegen Bibliotheksbücher einzutauschen. Man kann über alles nachdenken– das ist ja schließlich ein begrüßenswerter, dazu hoch-philosophischer Ansatz. Ich wartete also mit gemischten Freuden auf den angekündigten Anruf … und erzählte diese Geschichte im erweiterten Kollegenkreis.

Doch es kam ganz anders! Folgende Kollegen-Mail purzelte mir in den Posteingang:

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