Von wahren Bürsten und Hühnertorten

Die Direktorin war mal wieder sehr in Eile: Im Höbelmaus hatte sie noch schnell ein sotes Rofa ausgesucht, hatte den Püf-Trüvbericht kaum gelesen und platzte durchaus zu spät in die Sitzung.

„Ohne Silterfortware geht hier nix!“ rief sie schwungvoll und schaute suchend auf dem Tisch herum. „Ich will jetzt nicht in dasselbe Huhn torten, aber sonst verglaube ich die Liere an die Menschheit!

Wenn allerdings die Schokolade schon ille ast, dann gehe ich wieder, ok? Wenn euch gleich noch was einruft, dann fällt ihr an, oder soll ich gleich zurufrücken? Ich habe da noch einen mähnigen Säumer, der mir meine knapp befressene Meizeit stiehlt. Ein Bild muss ich auch noch aufhängen, aber das geht ja flott: Ich nehme einfach den Hammel und haue damit auf den Nager. Irgendwo in der letzten Kelle des Eckers habe ich einen gesehen …“ Weiterlesen

Neueste Rechtschreibung, stilsicher

Die Kommunikation der kleinen und großen Kundinnen und Kunden mit ihrer Bibliotheksdirektorin ist immer wieder erheiternd!

Der kleine Schlauberger, der sich in der Kinderbibliothek schon mal langsam auf sein Leben als Superreicher vorbereiten wollte, scheiterte gleich im ersten Schritt daran, dass er nach „Milioneer“ im Katalog suchte und natürlich nichts fand. Er war aber einsichtig und nickte ergeben, als die Direktorin ihm erklärte, dass er Millionär auch richtig schreiben können muss, wenn er einer werden will. Das sah er ein! 😉

Wie alt der anonyme Schreiberling war, der die kaputte Benjamin-Blümchen-Kassette zurückgab, ist nicht zu erkennen. Die Mama hat aber wegen der schlechten Lesbarkeit das Wort „Defegt“ noch mal deutlich Buchstabe für Buchstabe unter das Gekrakel ihres Juniors geschrieben. 😉

Die großen Jungs sind jedoch am besten, wenn es darum geht, kreative Schreibformen zu entwickeln.

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Große Meister

Das war mal ein spannender Sonntag! Weltklassespieler, Großmeister und Internationale Meister, bevölkerten die Gänge des Hauses und liefen– versunken den Boden betrachtend– hin und her. Nichts konnte ihre Kreise stören.

Was war los? Die 2. Schach-Bundesliga spielte in der Bibliothek, und die halbe holländische Nationalmannschaft war mit ihren Schach-Legenden und -Berühmtheiten angereist.

Unsere Direktorin hatte alles bereitgestellt und passte auf, dass die Meister gut versorgt waren. Zuerst waren übrigens die Schokokekse alle, bald danach die Schokobons … 😉

Ab und an schlich sie über die Gänge …

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Kleben im Gewisch

Unfreiwillige Versprecher sind eine Spezialiät unserer Bibliotheksdirektorin.

Bei der sommerlichen Wanderung ins bergische Grün ging Ihr der Titel „Lesen im Gebüsch“ anfangs ja noch halbwegs glatt über die Lippen.

Doch dann kam’s! Weiterlesen

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Dienstliche Keksverweisungen

Ach, was war das damals doch so schön, als wir noch unsere Zettelkataloge in den hübschen Schubladen hatten, die nach den Regeln der PI (= Preußischen Instruktionen) geführt wurden! Wir wussten, was ein ‚Substantivum regens‘ ist und setzten das Komma punktgenau in oder außerhalb der eckigen Ermittlungsklammern . Ich erinnere mich an den legendären Satz meines PI-Lehrers, der voller Inbrunst behauptete: ‚Da strahlt der Punkt die Klammer durch!‘ 😉

Tagelang haben wir darüber diskutiert! Es gelang uns nicht, diese Aussage zum mystischen Katalogisieren zu falsifizieren!

Und heute? Nachdem wir erst den systematischen Katalog unter Tränen weggeworfen hatten, flogen die anderen Kataloge auch bald in den Müll. Sie wurden von Datenbanken mit profaner Volltextsuche abgelöst, denen nur noch Tipp- und Rechtschreibfuhler etwas anhaben können.

Und was sehe ich im Vorratsschrank? Einen klassischen Verweisungszettel! Welche Freude! …

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Verfügbarkeitsquote

Bibliothekskundinnen und -kunden verfügen über Bibliotheksdirektorinnen, wann immer sie ihrer habhaft werden können. Das ist immer liebevoll, anerkennend und freudig gemeint.

In der Stadt– die Direkorin ist gerade schwer bepackt mit einer Gießkanne und diversen Bilderrahmen für Bibliotheksaushänge– geht es meistens mit den Worten los:

„Ach! Wo ich Sie grad sehe …“

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Frauchen mit Fox Terrier

Ich mag Tiere, Hunde sogar besonders gerne!

Meiner hieß Fusel, hatte graue Locken und war störrisch wie ein Esel. Lesen konnte er nicht! 😉

Er jagte gerne allen möglichen Sub- und Objekten nach, mindestens so groß wie ein Reh mussten sie aber sein. Stramme Männerwaden fand er besonders klasse, aber er nahm auch Kühe oder 2 CVs. Das Geräusch meiner alten Ente kannte er nämlich genau, und wenn eine dieser Knatterenten vorbeifuhr, spurtete er gleich freudig hinterher. Jedes zweite Mal jagte er dann einer wildfremden Ente hinterher und guckte hinterher blöd.

Leider ist er in hohem Alter verstorben und ich mache mir nun langsam Vorwürfe: Er hat nie die Bibliothek von innen gesehen! Warum? …

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Shakespeare hätte sich weggelacht

Die blonde, junge Dame trug gefährlich hohe Schuhe und stand vor dem Spielfilm-Regal der Jugendbibliothek. Sie sichtete die DVDs systematisch und schwungvoll, als die Bibliotheksdirektorin vorbeisauste.

„Sagen Sie, ist der Film über Henry Vau gerade ausgeliehen? Der soll doch hier oben stehen!“

Die Direktorin hielt inne. „Henry Vau? Was ist das denn für ein Film, den kenne ich nicht?“

„Das müssten Sie aber wissen!“ sagte das junge Fräulein mit Nachdruck und schaute die Direktorin missbilligend an. „Das ist doch nach diesem Shakespeare-Theater gedreht worden, und ich brauche den Film schnell für die Schule!“

Dem inneren Kommando „Jetzt auf keinen Fall grinsen!“ konnte die Bibliothekschefin nur mit Mühe nachkommen. Sie wandte sich ab, drehte sich einmal um sich selbst und hatte daraufhin ihre Gesichtszüge im Griff.

„Ah, Sie meinen sicher ‚Henry V‘, also ‚Heinrich der Fünfte?‘“

Zwei Minuten später klapperte die junge Dame hochbeinig und erstaunlich schnell mit dem besagten Film die Treppe runter und war zufrieden.

In den Büros brach kurz danach ein kräftiges Gelächter aus! 🙂

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Bestandsaufbau, liegend

Unsere Bibliotheksdirektorin ist die mehr die Jüngste. Es gibt zwar wohlwollende Kommentare, die da lauten: „Ach, Du bleibst doch immer jung!“, das kann aber bestenfalls in die Komplimente-Kiste einsortiert werden. Sie ist nie wirklich krank, aber die Knochen sind schon etwas klapprig.

Mal zieht es in der Schulter, dann knackt die Hüfte laut und droht bei jedem Schritt aus der Pfanne zu springen. Das ist immer peinlich, weil dann alle denken, sie fiele gleich auseinander. Das Ilio-Sakral-Gelenk ist schon seit Jahren im Eimer und die Blockaden hat sie (gottseidank) vorwiegend im Rücken. 😉 Die Skoliose ist auch immer da und deshalb geht sie regelmäßig zum Physiotherapeuten: Dort gibt es dann Heißluft, Massage und Manuelle Therapie, und bei den ersten beiden Programmpunkten schläft sie immer ein. Mindestens zwei Tiefschlafphasen schafft sie dann locker, es sei denn … Weiterlesen

Gummibaum und Plastikblume

BibliothekarInnen haben zu Pflanzen eine ambivalentes Verhältnis. Da gibt es zum Beispiel die erklärten Blumenhasser: Es reicht ihnen noch lange nicht, nur das Gießen des Grünzeugs zu vergessen. Nein, wenn sie dann doch mal gezwungenermaßen (freiwillig nie!) zur Wasserkanne greifen, werden die Pflanzen heftig beschimpft, so dass sie hernach vor lauter Furcht die Blätter hängen lassen.

Dass Zimmergewächse in Bibliotheken oftmals der Lenkung der Kundenströme dienen und schon mal voll im Dunkeln landen, sieht man ihnen leider an. Neben Wasser brauchen sie eben auch die richtige Lichtmenge, ab und an etwas Dünger und eine sprühnebelige Entstaubung: Das finden viele Kolleginnen und Kollegen völlig abwegig. Die seltsam geformten, meist recht kahlen Gewächse in ihren Büros beweisen das allerorten. Wenn noch zwei Blätter übrig sind und der Todeskampf fast zu Ende ist, wird jedoch mit Energie gegen das Ableben der Pflanze gekämpft. „Was hat sie denn?“ lautet dann die erstaunte Frage. Heftige Zuwendung durch intensives Angucken und die Suche nach bösen Schädlingen stehen dann im Vordergrund. Den Tipp, das Teil nun zu entsorgen, weisen sie erbost zurück!

Doch es gibt auch Ausnahmen: Bei unserer Direktorin gleicht das Büro einem Dschungel, das Grünzeug wächst ihr ständig über den Kopf! Sie gibt damit an, die Efeutute vom Philodendron und den Gummibaum von der Fingeraralie unterscheiden zu können. Es ist nicht zu übersehen: Sie hat ein caritatives Verhältnis zu Blumen und Pflanzen und gießt überall alles, was irgendwie grün aussieht, auch wenn es ihr gar nicht gehört! Doch mit der Angeberei ist es jetzt vorbei. Als der neue Ficus an der Ausleihtheke auftauchte …

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